Neues Blog2021-10-18T07:53:32+00:00

  In der zu Ende gehenden Legislaturperiode zeichnet sich nun doch noch die Verabschiedung einiger Energievorhaben ab. Neben wichtigen Themen wie der Bioenergie-Förderung und Änderungen im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) sticht besonders eine geplante Anpassung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) hervor, die gerade für Stadtwerke eine hohe Relevanz hat: Die Verlängerung der Übergangsregelung für sogenannte "De-minimis-Unternehmen" beim Betrieb von Ladesäulen. Was besagt die De-minimis-Regelung? Die Regelung geht auf europäisches Recht zurück und ist in Artikel 3 der EU-Richtlinie 2019/944 über gemeinsame Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt verankert. Nach § 7c Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) ist es Netzbetreibern grundsätzlich untersagt, Ladepunkte zu besitzen oder zu betreiben, um eine klare Trennung zwischen Netzbetrieb und Vertrieb (Entflechtung) sicherzustellen. Allerdings wurde für kleinere Netzbetreiber, die weniger als 100.000 Kunden an ihr [...]

  Am 28. November 2024 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Rahmen eines Vorabentscheidungsverfahrens in der Rechtssache C-293/23 ein weitreichendes Urteil zur sogenannten “Kundenanlage” nach dem deutschen Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) gefällt. Die Entscheidung stellt die bisherige deutsche Regelung als europarechtswidrig dar und könnte daher weitreichende Auswirkungen für Unternehmen und dezentrale Versorgungskonzepte haben.   Was ist eine Kundenanlage? Eine Kundenanlage ist eine Energieversorgungsanlage, die Strom oder Gas innerhalb eines räumlich zusammenhängenden Gebiets, beispielsweise auf einem Firmengelände, einem Wohnquartier oder einer Gewerbeeinheit, an mehrere Endverbraucher verteilt (vgl. § 3 Nr. 24a / b EnWG). Eine solche Versorgungsstruktur gilt nach dem EnWG nicht als reguliertes Netz und unterliegt damit insbesondere nicht den Vorgaben zur Erhebung von Netzentgelten.   Warum hält der EuGH die Regelung [...]

  Das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verpflichtet in §17 EnEfG Unternehmen mit einem Gesamtenergieverbrauch von über 2,5 GWh/a zur Auskunft bezüglich Abwärme.   Bereits im Dezember 2023 hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Aussetzung der Frist zu entsprechenden Meldungen angekündigt.   Nunmehr hat das BAFA neue Informationen in diesem Zusammenhang veröffentlicht.   Die gesetzlich normierte Plattform für Abwärme ist ab sofort verfügbar. Hier geht’s zur Plattform.   Daneben ist die Frist zur Übermittlung von Informationen nach §§ 17 Abs. 2 Satz 1 i.V.m 20 Abs. 4 EnEfG sowie die entsprechende Bußgeldvorschrift nach § 9 Abs. 1 Nr. 9 EnEfG für 12 Monate ausgesetzt, mithin bis zum 01.01.2025.   Dies bedeutet, dieses Jahr ist eine entsprechende Meldung nicht vorzunehmen. [...]

  In dem Entwurf des Wachstumschancengesetzes hat der Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag die Passage zur vorzeitigen Anhebung der Umsatzsteuer auf Erdgas- und Wärmelieferungen gestrichen.   Formal läuft das Gesetzgebungsverfahren betreffend die verringerte Mehrwertsteuer noch, da sich der Bundesrat erst am 22. März mit der Thematik befassen wird. Dennoch steht seit Freitag fest, dass die frühzeitige Erhöhung des Umsatzsteuersatzes nicht kommen wird.   Damit endet der verringerte Umsatzsteuersatz wie geplant Ende März 2024.   Ansprechpartnerin: Jill-Emmy Vaupel

  Am 24. Januar 2024 hat die Bundesregierung die Verordnung über das Herkunftsnachweisregister beschlossen. Konkretisiert wurden nun Vorgaben zur Ausstellung, Anerkennung, Übertragung und Entwertung von Herkunftsnachweisen, die zur Einrichtung und zum Betrieb des Herkunftsnachweisregisters für Gas und des Herkunftsnachweisregisters für Wärme oder Kälte notwendig sind. Die Verordnung setzt die Vorgaben der EU nach Artikel 19 der Richtlinie (EU) 2018/2001 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen für die Erzeugung von Gas, Wasserstoff, Wärme oder Kälte um. Das Ziel der Einführung des Herkunftsnachweisregisters für Gas, Wärme und Kälte ist dasselbe wie beim Strom-Herkunftsnachweisregister. Die Nachweise dienen der Dokumentation des erneuerbaren Anteils am gelieferten Gas, Wärme oder Kälte, gegenüber den Endkunden. Dadurch wird mehr Transparenz durch Informationen geschaffen und ein [...]

  Die KWK-Branche atmet aufgrund der jüngsten Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs auf und freut sich auf mehr Rechtssicherheit für im Bau befindliche KWK-Anlagen. Der EuGH hat am 24. Januar 2024 durch Urteil festgestellt, dass die Förderung durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz keine staatliche Beihilfe darstellt. Grund für das Urteil war eine Klage der Bundesrepublik Deutschland gegen die Europäische Kommission.   Die Betreiber von KWK-Anlagen erhalten einen bestimmten Centbetrag für erzeugte Kilowattstunden. Nur Anlagen, welche eine Leistungsgröße zwischen 500 kW bis einschließlich 10 MW haben, müssen in Wettbewerb treten und an den jährlich stattfindenden Ausschreibungen teilnehmen, um einen Zuschlag zu erhalten. Gestemmt wird die KWK-Förderung durch die Abwälzung der Kosten auf die Kunden (KWKG-Umlage). Die KWKG-Umlage ist Teil des Strompreises und wird auf [...]

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